Krisenzeiten sind aus globaler Sichtweise der optimale Zeitpunkt, um verschiedene Konzepte zu testen und zu messen, die zuvor nur in der Theorie durchgespielt werden konnten. Ana Burica, Leiterin der Abteilung „product and digital platform development” bei A1 Kroatien, ist verantwortlich für Produktentwicklung, TV Plattformen und My A1 und teilt ihre „agilen“ Erfahrung der letzten Monate während der COVID 19 Krise mit uns.

Hier, bei A1 Kroatien, setzen wir auf agile Maßnahmen. Wir haben diese außergewöhnliche Situation genutzt, um unsere agilen Bestrebungen zu unseren neuen Standards zu machen, also zur so-genannten neuen Normalität.


»Agilität zeigt ihre Stärke in Zeiten von Krisen und Veränderung. «


Wie aus der Idee ein neuer Standard wurde

Die Veränderung zu mehr Agilität hat bei A1 schon vor COVID19 gut funktioniert und wurde in der Krise auf die Probe gestellt. Agilität als Mittel zur Transformation der Organisation zu einem flexibleren, erkenntnisorientierten, kollaborativen und selbstorganisierten Unternehmen wird bei uns seit Jahren praktiziert. Es war ein langer Weg von der Einführung bis zur Umsetzung als „Business as usual“. Daran ist natürlich nichts Ungewöhnliches oder Unerwartetes, denn ein Paradigmenwechsel in einem großen Unternehmen ist nie eine leichte Aufgabe. Es ist jedoch eine notwendige, nie endende Reise des Versuchens, Scheiterns, Lernens und Anpassens, die es zu durchlaufen gilt, um die Geschwindigkeit in der Organisation zu erhöhen und folglich sicherzustellen, dass das Unternehmen Vorreiter am Markt bleibt.

Es braucht ein Dorf, um Veränderungen durchzusetzen

Seit der Einführung des Scrum-Frameworks in unser Kerngeschäft, sind wir eine steile Lernkurve durchlaufen. Diese Reise war alles andere als geradlinig und unkompliziert. Die Mehrheit unserer Abteilungen war involviert. Es mussten bestimmte Veränderungen in der Denkweise und Kultur stattfinden, um Ergebnisse zu erzielen. Wir standen vor vielen Fragezeichen, Unsicherheiten und Hindernissen. Doch mit Unterstützung unserer wichtigsten Stakeholder und dem außerordentlichen Willen des Teams erfolgreich zu sein, wurden sowohl aus Endkunden- als auch aus Organisationssicht, wichtige Meilensteine innerhalb des festgelegten Rahmens erreicht und damit die Grundlage für diese neue Normalität gelegt.

Wie wir durch COVID19 erfolgreich vier Werte der Agilität getestet haben

Wir haben an Dynamik gewonnen, unseren Weg gefunden und sind dann im Lockdown gelandet. Dieselben Teams befanden sich plötzlich im Zentrum des so genannten COVID19-Marketingplans und führten Produktentwicklungen durch, mussten Prozesse und Leistungspakete für unsere Kunden anpassen – und dies, vollkommen agil und remote während der Monate März, April und Mai. Was unsere Teams gemeinsam mit unserem Unternehmen durchgemacht haben, lässt sich leicht anhand der Perspektive der vier Werte von Agilität veranschaulichen:

 

Die Teams, die wir zusammengestellt haben, haben in dieser Zeit Reife, Flexibilität und Effizienz bewiesen. Sie haben sich auf Interaktionen konzentriert, die dem Kunden in diesen ungewöhnlichen Zeiten einen Mehrwert geboten haben, sowie Effizienz, wenn es um extreme Veränderungen und Abweichungen vom ursprünglich festgelegten Plan ging. Das zeigt, dass Agilität bei A1 funktioniert.

Agilität ist ein Verhalten, für das es kein Rezept gibt.

Meine zwei wichtigsten Erkenntnisse sind:

• Bei agiler Transformation geht es nicht nur darum, agile Entwicklungsmethoden anzuwenden, sondern sich mit der Organisationskultur und dem Mitarbeiterverhalten auseinanderzusetzen. Ich habe diese Tatsache erkannt, als wir damit begannen, Agilität in unser Kerngeschäft zu integrieren. An diesem Punkt beginnt man klar zwischen agiler Veränderung und agiler Entwicklung zu unterscheiden. Bei A1 haben wir mit Agilität in unseren digitalen Teams bereits vor vielen Jahren begonnen, die sich in erster Linie auf die Software-Entwicklung konzentrierten. Mit viel Zeit und Ressourcen konnten wir die Organisation auf diesem Weg beobachten, lenken, und uns selbst und die Organisation schulen, und verließen uns anschließend stark auf diese Lernkurve, als wir uns entschieden, agil zu arbeiten.

• Lies das Lehrbuch, aber folge diesem nicht blind, denn du wirst scheitern. Es gibt absolut keinen einheitlichen Ansatz, um die Art und Weise zu verändern, wie ein Unternehmen mit der Entwicklung und Kunden umgeht, Hindernisse überwindet und das bestmögliche Produkt auf den Markt bringt. Es ist sehr wichtig, dass die Teams herausfinden was für sie am besten funktioniert, dies gilt besonders in einem so großen und komplexen Unternehmen.

Ich kann euch wärmstens empfehlen den agilen Weg zu gehen, daraus zu lernen, zu scheitern und es immer wieder zu versuchen – das macht diese Reise zu einer bereichernden Erfahrung.